Klubschau
des Schweiz. Barnevelderklubs, vom 30./31. Dezember 2005 in Vordemwald
In einer schönen und hellen Halle durfte ich 87 Zwergbarnevelder in den
Farbenschlägen kennfarbig, doppeltgesäumt, schwarz,
weiss und blau-doppeltgesäumt bewerten. Die 3 Stämme doppeltgesäumten
der Grossrasse bewertete Hans Moser.
Es ist
auffallend, wie in diesem Klub aktiv und mit Erfolg an dieser Rasse gearbeitet
wird.
Dieses
positive Wirken hat naturgemäss auch seinen Niederschlag in meiner Bewertung
gefunden.
Beim ersten
Durchgang durch die Reihe fiel mir ein schwarzer Hahn und eine schwarze Henne
besonders auf. In Form und Typ liessen sie keine Wünsche offen und dienten mit
der Bewertung einer 25 in der 1. Position als Muster zur Abstufung.
Nun zu den
einzelnen Farbenschlägen:
Der Hahn
gefällt in der Oberlinie und zeigt
eine schöne Schenkelfreiheit
Im grossen
und ganzen zeigte sich dieser Farbenschlag in einer sehr guten Qualität. Mit
kleinen Ausnahmen zeigten die Tiere eine ausgeglichene und typische Rückenlinie
und einen geräumigen und tiefen Körper. Susanne Schad stellte das zurzeit
Beste was dieser Farbenschlag zu bieten hat zur Schau. Der Stamm (96/95/ 95) war
ausgeglichen in Form und Typ. Die breite Gefiederstruktur, sowie das schöne
Farbbild und die schönen zarten Kopfpunkte rundeten das positive Bild diese
Stammes ab. Dennoch geht auch hier die Arbeit nicht aus. Wünsche in der Rückenlinie
fliessender, Schwingenfarbe satter, Gefiederstruktur breiter, Brustfarbe reiner,
Kopfpunkte zarter, Kehllappen geschlossener, Kammschnitt edler, Kammzacken
breiter und Mängel wie das monieren eines grösseren Brustbeineindrucks,
sind Wirkungsfelder für die Zukunft.
8
Stämme & 3 Herden (11.28) doppeltgesäumt:
Diese Henne
gefällt im Typ. Der schön breit angesetzte Schwanzaufbau rundet das Bild ab.
Aufgrund der Tatsache, das dieser Farbenschlag der Ursprung dieser Rasse ist
und am besten durchgezüchtet ist, muss hier ein strengerer Massstab bei der
Bewertung angelegt werden. Formlich waren kaum grosse Unterschiede sichtbar. Wünsche
bezüglich steilerem Schwanzwinkel und wenig ausgeprägter Schenkelfreiheit
waren dennoch anzubringen. Im Gefieder war es vorab die Doppelsäumung, welche
den Weizen von der Spreu zu trennen vermochte. Die Doppelsäumung fängt im Kiel
hell an. Dazu muss die Doppelsäumung exakt und nicht verwaschen und ausgefranst
sein. Leider konnte ich dieses Jahr
keine 19 mehr im Gefieder vergeben. Es war einfach kein Tier zu finden, welches
diesen Ansprüchen gerecht wurde.
Marianne Bühler
zeigte formlich mit den ausgeglichensten Stamm (96/95/95). Mit hervorragenden
Kopfpunkte standen hier würdige
Rassevertreter. Marianne Marti wartete mit einer ebenbürdigen Herde
(94/96/96/94/95/95) auf. Alle Tiere im bestachen in Form und Typ. Bravo!
Auffallend
sind bei den Doppelgesäumten die sichtbaren Unterschiede in den Kopfpunkten. Wünsche
im Kammschnitt edler, Kammzacken breiter, Kamm nicht grösser, Kammaufbau fester
bis hin zum unstabilen Kammaufbau wurden nicht wenig notiert. Im Weiteren ist
vermehrt auf die gelbe Lauffarbe acht zu geben. Manch Hennen zeigen schon eine
dunkel angelaufene Beinfarbe. Auch hier wird wieder Züchterarbeit gefordert
sein. Gilt es doch diesen hohen Zuchtstand zu verteidigen.
1
Stamm (1.2) schwarz:
Diese
schwarze Henne besticht in Form und Typ.Ein Vorzeigeobjekt als Massstab.(Durch
den Fotoblitz wird der Glanz dieser Henne mit weissen Flecken sichtbar.)
Bei der Bewertung
erhielt er ein vorzüglich. Mit seiner perfekten Oberlinie mit dem idealen und
vollen Schwanzaufbau war dies der Musterhahn der ganzen Klasse!
Überzeugend
der gezeigte schwarze Stamm von René Karpf, (97/95/95) hier gab es kaum Abzüge
zu machen. Eindrückliche
Fromentiere mit breiter Federstruktur und schönem grünen Glanz. Schade, dass
die schönste Formenhenne im Kammschnitt etwas abfiel. Es gilt zu beweisen, dass
dieser hohe Zuchtstand gehalten werden kann.
Seit
bereits einigen Jahren sind die Weissen stets in einer ansprechenden Qualität
an Ausstellungen anzutreffen. In Bezug auf Grösse und Unterlinie zeigen die
meisten Tiere eine schöne Brusttiefe und Schenkelfreiheit. Die Rückenlinie
muss gut gerundet sein und der Schwanz muss offen und hoch getragen werden.
Genau diese Rundung und die Höhe des Schwanzanstieges kamen hier sehr
unterschiedlich zur Geltung. Einige Tiere zeigten in der Rückenlinie schon
einen leichten Ansatz zu eine „Eichhornschwanzwinkel“. Diesem Umstand gilt
es künftig ein spezielles Augenmerk zu schenken. Vereinzelt mussten Wünsche in
der Gefiederbreite angemeldet werden. Farblich war nur ein Hahn mit Gelbanflug
behaftet. Allgemein konnten die
feinen Kopfpunkte und die schönen Kämme überzeugen. Sattere Ohrscheibenfarbe
und mehr Blüte bei einzelnen Hennen, sowie kleinere Eindrücke im Brustbein
fanden dennoch Niederschlag auf der Bewertungskarte. Willi Stiefel stellte mit
(95/93/94) den besten Stamm und Philipp Jakobi mit ( 93/94/96/97/95/93) die
beste Herde sowie den schönsten weissen
Hahn der Schau.
Rösli
Karpf zeigte hier eine formlich ausgeglichene Zuchteinheit. (93/96/93). Schade,
dass die beiden Hennen farblich zu sehr von einander abweichten. So musste eine
Henne, weil in der Grundfarbe deutlich dunkler war abgestuft werden. Bezüglich
Säumung bei den Blauen kann nicht derselbe strenge Massstab wie bei den
Doppelgesäumten angewendet werden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefordert. Es
ist genau so wichtig, auf eine breite und gesunde Gefiederstruktur hin zu
arbeiten. Der Hahn zeigte schon etwas Wickelansatz. So das der Wunsch nach einem
strafferen Kammaufbau moniert werden musste.
Grossrasse:
3
Stämme (3.6) doppeltgesäumt:
Der
Hahn zeigt eine ansprechende Unterlinie. Die Rückenlinie sollte besser gerundet
und der Schwanzaufbau etwas ausgereifter sein.
Hans
Moser hat die Grossrasse gerichtet. Hansruedi
Berchtold zeigte mit (94/94/95) den schönsten Stamm. Schade, das es nicht mehr
Züchter gibt die der Grossrasse die Stange halten. Formlich standen alle im
mittleren bis oberen sehr gut. Wünsche im Schwanzabschluss breiter und
ausgereifter und in der Doppelsäumung ausgeprägter mussten bei drei Tieren
angemerkt werden. Die Qualität ist durchaus vorhanden. Es bleibt zu hoffen,
dass die Grossrasse etwas vom Schwung der Zwergrasse mitnehmen kann und auch auf
den Erfolgskurs umsteigen kann.
Die
Aussstellung war eine gelungene Sache. Ich habe mit Freude diese Vielfalt
bewertet und wünsche dem Klub und den Gewinnern der Preise weiterhin Erfolg und
Befriedigung.