15./16. Dezember 2002 in Bern
Anlässlich der Schweizerischen Stämmeschau in Bern war auch die schweizerische Klubschau der Barnevelder angegliedert.
Eine wunderschöne Ausstellung und beste Werbung für unser wunderschönes Hobby. Als Novum war sicher, dass man an der Stämmeschau die Zwerg- und Grossrassen am selben Ort platzierte. Dies gab ein Ideales Fenster wo sich die Klubs präsentieren und für Ihre Rasse werben konnten. Der Stand vom Barnevelder Klub wurde mit viel Liebe und guten Informationen gestaltet. Auch die hervorragend Betreuung war sicher vorbildlich. Gratulation.
Ich wurde als Richter über alle Barnevelder zugeteilt was mich sehr freute.
1.0 mit hervorragender Form, bei der Henne stört das Federreiche Gesicht
Die Grossrasse waren leider nur mit vier Stämmen vertreten. Ein Barnevelder muss in allen Belangen abgerundet sein und darf nicht kantig erscheinen. Der Stamm in der Boxe Nr 583 zeigte hervorragende, harmonische Formen. Die volle Brust, feste Flügelhaltung und schöne Ober- und Unterlinie gab uns ein richtiges Bild des Barnevelders. Nur einmal musste ich bei den Hähne auf unfertige, nicht ausgereifte Schwanzfedern hinweisen. Das grösste Übel ist die Gesichtsbefiederung bei den Hennen, sollten doch die Tiere ein Federfreies Gesicht zeigen. Ein mittelhoher Kamm und ein feuriges Gesicht zieren ja erst einen Barnevelder.
Diesem Übel sollte nun das Hauptmerkmal gelten.
Das Gesicht sollte Federfrei sein
Das Zeichnungsbild, die Deckenzeichnung muss ganz exakt und das Dreieck sauber durchgezeichnet sein. Es darf nicht durch russige Einlagen unterbrochen sein. Leider liessen Schilf in Handschwingen keine höheren Noten zu.
Die Zwerg-Barnevelder wurden in vier Farbenschlage gezeigt.
Zwei Stämme der Kennfarbigen haben an Klasse zugenommen. Farblich konnte ein grosser Schritt vorwärts gemacht werden. Obschon die Form noch nicht mit den Doppelgesäumten verglichen werden kann. Die Standhöhe darf bei einigen Tieren noch etwas höher sein und eine harmonischere Steigung der Rückenlinie. Eine Henne zeigte bereits eine wunderschöne Mantelzeichnung und ist sicher ein Versprechen für sehr gute Nachzucht. Leider musste auch ein Hahn im Körperbau ausgeschlossen werden.
Die Doppeltgesäumten waren durch 30 Stämme vertreten.
Die Tiere zeigten ein beachtliches Niveau mit zum Teil sehr guten Formen.
Ich musste nicht viele Tiere mit mangelnder Brusttiefe, untypische Rückenlinie und Sattelpolster bestrafen.
Schöne Vertreter der doppelgesäumten
Die erforderliche Schenkelfreiheit wie auch die waagrechte Flügelhaltung zeigten die meisten Tiere. Die Kopfpunkte haben sich in den letzten drei Jahren erheblich verbessert, die übergrossen Kammblätter sind zum teil verschwunden, lediglich die Zackenbreite und die Zackengrösse dürften regelmässiger sein. Leider sind wieder vermehrt Tier mit weiss in den Ohrscheiben anzutreffen. Diese Tendenz ist zu beachten und zu korrigieren.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der korrekten Zeichnung. Es gibt Hähne mit überladener Brustzeichnung und russigem Dreieck. Wichtig ist beim Hahn eine gute Deckenzeichnung und dass Hals und Sattel mit intensivem braun versehen sind. Einige Hennen zeigten einen schon zu breiten Saum mit einem kleinen mahagonifarbenem Zeichnungsfeld, der dazu noch sehr oft den Grünglanz vermissen liess, daneben gab es aber auch Hennen mit einer feinen, vorzüglichen und korrekten Zeichnung.
Korrekte Mantelzeichnung der doppelgesäumten
3.6 weisse
Mit nur drei Stämme waren die weissen Barnevelder gering vertreten.
Bei den Hähne ist dringend auf die Standhöhe zu achten, sobald man dies in den Griff bekommen hat, können sie mit Ihrer sehr guten Struktur und Form problemlos mithalten. Der schmale Zuchtstand liegt jedoch bei vertrauensvollen Züchtern und ich bin dadurch zuversichtlich.
1.0 etwa hoch im Stand sonst sehr schöne Form, 0.1 mit vorzüglicher Schwanzfächerung
2.4 Blau doppelgesäumt
Obschon es ordentlich Blau-doppelgesäumte Barnevelder gibt, wurden leider nur zwei Stämme in unterschiedlicher Qualität gezeigt. Ebenfalls gilt auch hier, dass die übergrossen Tiere nicht in die Zucht genommen werden sollten. Die Hennen hätten mehr Rückenschwung haben können. Bei zwei der vier Hennen mussten die Ohrscheiben beanstandet werden. Weiter ist auf einen exakten, regelmässigen Kammschnitt und Kammstruktur zu achten. Bei den Hennen ist ein klares, moosfreies Zeichnungsfeld anzustreben.
Erfreulichweise ist die Beinfarbe für alle Farbenschläge kein Problem mehr.
1.0 guter Vertreter der Blau doppelgesäumten 0.1 Rückenlinie dürfte mehr ansteigend sein
Ich wünsche allen Freunden des Barnevelder Huhnes viel Gesundheit und grossen Erfolg im kommenden Zuchtjahr.
Heinrich Bachmann